Der TuS Windschläg wird nach seinem Aufstieg mit veränderter Aufstellung in die Saison starten. Simon Leinz wechselte überraschend nach Willstätt, Stammtorhüter Georg Schrempp beendete seine Karriere, Torjäger Jan Philipows­ki war drei Wochen verletzt, und Kapitän Pirmin Falk wird ein Auslandssemester in Singapur einlegen. Davor Sikanja, seit anderthalb Jahren Trainer des TuS, sieht der Saison deshalb mit gemischten Gefühlen entgegen: »In der Hinrunde wird es schwierig. Aber wir trainieren intensiv und mit viel Engagement, deshalb sehe ich uns gut vorbereitet, auch wenn wir durch die Relegation weniger Zeit hatten als unsere Konkurrenten.«

In der Rückrunde wird dann neben Falk auch Niklas Föll nach einer Verletzung wieder mit an Bord sein. Zudem landete der TuS kurz vor Saisonbeginn einen Transfercoup: André Siefert, der für den SV Stadelhofen in der Verbandsliga spielte, wird ab Oktober das Trikot der Windschläger tragen. »Den TuS in der Bezirksliga zu etablieren ist sehr reizvoll«, freut sich der 23-Jährige, der sich momentan studienbedingt in den USA befindet.

Mit 82 Toren stellte Windschläg im Aufstiegsjahr die beste Offensive der Kreisliga A Nord, und auch in der Relegation konnte der FV Haslach deutlich mit 4:1 und 1:0 besiegt werden. Jan Philipowski, der mit 24 Treffern maßgeblich zum Aufstieg beitrug, blieb allen Wechselgerüchten zum Trotz und wird auch in der Bezirksliga mit Jochen Gütle die gegnerischen Abwehrreihen vor Probleme stellen. Neben dem Sturmduo sieht Sikanja bei weiteren Spielern große Entwicklungschancen: »Benjamin Schwab hat überragende Aufstiegsspiele gemacht, auch unsere Verteidiger Michael Kiefer und Philipp Joggerst haben die ganze Runde über konstant gespielt. Vor allem bei ihnen erhoffe ich mir nochmals einen Schub nach vorne.«

Die große Stärke des TuS liegt indes in der Ausgeglichenheit des Kaders. Fünf Spieler mit zehn oder mehr Toren im Aufstiegsjahr belegen dies mehr als deutlich, auch die Defensive stand in den entscheidenden Saisonspielen sicher.

Trotz der Tatsache, dass die Euphorie groß ist, warnt der TuS-Trainer: »Wir müssen eine neue Formation suchen und uns neu einspielen. In der Bezirksliga sind die Teams zudem viel abgeklärter.« Damit der Klassenerhalt ein realistisches Ziel bleibt, wurde mit Edis Salihovic (Berghaupten) ein bezirksligaerfahrener Spieler geholt. »Seine Qualität konnte man gleich im ersten Training erkennen. Er ist ein absoluter Gewinn für uns«, ist sich Sikanja sicher. Mit Torwart Raphael Wick und Jens May drängen zudem Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in die erste Elf: »Es gefällt mir, wie sie den Etablierten Dampf machen.«

Zu den Favoriten zählt Sikanja den TuS Oppenau und den ASV Nordrach. Für sein eigenes Team zählt als Aufsteiger natürlich nur der Klassenerhalt, wobei er damit rechnet, dass drei bis vier Teams um den Aufstieg spielen und der Rest der Liga zittern muss. »Unten wird es eine enge Kiste, aber Hauptsache, wir stehen am Ende einen Platz über dem Strich in der Tabelle«, gibt der TuS-Trainer das Ziel vor und wünscht sich so früh wie möglich den Klassenerhalt, damit die Planungen für das kommende Jahr in Angriff genommen werden können, um langfristig etwas aufzubauen. Die Personalsituation in der Hinrunde wird richtungsweisend sein.

Quelle: https://www.bo.de/Sport/Lokalsport/In-der-Hinrunde-zaehlt-jeder-Punkt