Unter den rund 900 Zuschauern auf dem Haslacher Sportplatz war knapp die Hälfte aus Windschläg angereist, um ihren TuS nach dem 4:1 im Hinspiel auch im Rückspiel zum Sieg zu brüllen.
»Beide Fanlager waren so laut, dass ich die Mannschaft auf dem Feld überhaupt nicht erreichen konnte. Das war schon beeindruckend. Die Unterstützung war sehr wichtig«, gibt Sikanja zu. Mit Trommeln, Schals und Fahnen hatten sich die Anhänger der Blauweißen auf den Weg ins Kinzigtal gemacht.
Entsprechend schwer tat sich sein Team zu Beginn. »Haslach war in der ersten Hälfte stärker. Wir hatten Glück, dass wir kein Tor kassiert haben«, ist Sikanja am Tag nach dem 1:0-Sieg erleichtert. Damit ist der TuS das einzige Team, das in der abgelaufenen Spielzeit überhaupt in Haslach gewinnen konnte. Nach dem goldenen Tor durch Pirmin Falk in der 80. Minute ist die ganze Anspannung von der jungen Truppe – der TuS Windschläg hat einen Altersdurchschnitt von 22 Jahren – abgefallen. »Die Momente nach dem Schlusspfiff waren besonders schön«, schwärmt Sikanja, der mit einem gekonnten Diver die Feierlichkeiten mit den Windschläger Anhängern einleitete.
Nachdem bereits in Haslach das ein oder andere Kaltgetränk vernichtet wurde, machte sich der gesamte TuS-Tross gegen 21 Uhr auf den Weg in die Heimat. »Die Stimmung im Bus war phänomenal«, beschreibt Sikanja die angenehme Heimreise. Am Windschläger Stadion am Lohwald angekommen, ging die Aufstiegssause erst richtig los. »Windschläg hat 2000 Einwohner, der TuS 800 Mitglieder – fast das ganze Dorf war da und hat uns empfangen. Die Identifikation ist riesig. Bei uns stehen fast immer sieben bis neun Windschläger in der Startelf«, nennt der TuS-Coach eines der Erfolgsgeheimnisse seiner Mannschaft.
Bei gutbürgerlicher Küche in der Vereinsgaststätte wurden die Energiespeicher wieder aufgefüllt und eine ordentliche Grundlage für eine feucht-fröhliche Nacht geschaffen. »Die Stimmung war natürlich total gelöst. Um 3.30 Uhr habe ich mich ausgeklinkt. Da war ich aber bei weitem nicht der letzte Gast«, gesteht Sikanja.
Nach dieser langen Saison stehen jetzt erst mal drei Wochen Sommerpause auf dem Programm. »Die Spieler, aber auch alle Verantwortlichen brauchen eine Auszeit vom Fußball«, weiß Sikanja, der am 9. Juli die Vorbereitungsphase einläutet. »Wir wollen das Niveau dieser jungen Mannschaft erhöhen, möglichst früh den Klassenerhalt sichern und uns langfristig in der Bezirksliga etablieren.«
Dass dies gelingt, daran hat Davor Sikanja keine Zweifel: »Die Mannschaft bleibt weitestgehend zusammen. Zudem kehren verletzte Spieler in den Kader zurück und auch der ein oder andere Neuzugang wird uns verstärken. Ich bin zuversichtlich, dass wir ein schlagkräftiges Team für die Bezirksliga haben werden.«

 

Quelle: Mittelbadische Presse, OT vom 19. Juni 2012, hru