TuS-Trainer Davor Sikanja warnt jedoch vor einer verfrühten Euphorie.

»Wir haben uns mit einer starken Leistung eine gute Ausgangssituation fürs Rückspiel geschaffen. Mit einem 4:1 hätten wir nie gerechnet. Allerdings fehlen noch 90 Minuten, das wird noch ein ganz hartes Stück Arbeit«, ist sich Davor Sikanja, Trainer des TuS Windschläg, der Schwere der Aufgabe im Relegations-Rückspiel um den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga (morgen, 17.30 Uhr) beim SV Haslach bewusst.
1200 Zuschauer am Lohwald hatten ein chancenreiches Hinspiel zwischen dem Zweiten der Nordstaffel der Kreisliga A und dem Vizemeister der Südstaffel gesehen. Um das große Ziel – die Rückkehr in die Bezirksliga nach zweijähriger Abstinenz – zu erreichen, muss Windschläg nun bei den heimstarken Kinzigtälern (nur eine Niederlage in 15 Heimspielen) bestehen. »Ich erwarte hochmotivierte und druckvolle Gastgeber, die sicher auf ein frühes Tor aus sein werden« warnt Sikanja vor einem Gegner, der mit dem Rücken zur Wand stehe.
Eine Sonderbewachung für Haslachs Stürmer Benjamin Bruckner, der mit 41 Toren bester Schütze der Südstaffel ist, im Hinspiel aber mit Blasen an der Ferse kurz vor der Pause ausgewechselt werden musste, sieht Windschlägs Trainer nicht vor: »Wir werden ihn sicher früh stellen und bekämpfen. Meine Abwehr hat schon oft bewiesen, dass sie gefährliche Offensivspieler gut in den Griff bekommen kann.«
Bruckners Schuhproblem
Dietmar Schmidt, Vorstandsmitglied beim SV Haslach, erklärt die kuriose Verletzung des Top-Torjägers, der im Hinspiel mit neuen Schuhen auflief: »Wir mussten ihn herausnehmen. Benjamin hatte große Schmerzen und eine offene Wunde an der Ferse. Sein Ausfall bedeutete einen schweren Verlust für uns.« Schmidt glaubt dennoch an die ganz große Überraschung: »Im Rückspiel wird es keine Schuhprobleme mehr geben. Die Mannschaft wird nicht aufgeben und versuchen, das Unmögliche möglich zu machen.«
Dass der SV Haslach bis zum Umfallen kämpfen wird, weiß auch Davor Sikanja. »Klar reisen wir mit breiter Brust ins Kinzigtal, eine Vorentscheidung ist aber in keiner Weise gefallen«, weißt der TuS-Trainer auf die Gefahr hin, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen. »Wir dürfen uns nicht hinten reinstellen, sondern müssen selbst was fürs Spiel tun. Nur, wenn wir voll konzentriert zu Werke gehen, schaffen wir den Aufstieg«, gibt Sikanja die Taktik vor.
Auf die Unterstützung der Windschläger Fans kann die Mannschaft morgen auch in Haslach bauen. Mit zahlreichen Bussen treten die Anhänger des TuS die Fahrt ins Kinzigtal an. Von einer Aufstiegsfeier will Davor Sikanja aber noch nichts wissen: »Darüber können wir uns Gedanken machen, wenn es soweit ist. Eine verfrühte Euphorie ist nicht gut, deshalb haben wir auch noch nichts geplant. Erst müssen wir die 90 Minuten überstehen, das wird schwer genug werden.«

Quelle: Mittelbadische Presse, OT vom 15. Juni 2012, Heiko Rudolf